Eine mexikanische Studie untersuchte über mehr als 30 Jahre die in einem Netzwerk zusammengeschlossener Kliniken nachgewiesenen Fälle von Hirnhautentzündung durch Pneumokokken.

Es zeigten sich die gleichen Muster und Probleme, die auch Studien zu Lungenentzündungen durch Pneumokokken vielfach nachweisen konnten:

  • jeweils nach der Einführung von 7- oder 13-valenten Pneumokokken-Impfstoffen kam es zu einer relativen Abnahme der meisten enthaltenen Serotypen
  • einige Serotypen (wie z.B. 19A, ein gegen viele Antibiotika unempfindlicher Problem-Pneumokokkus) blieben präsent, obwohl sie in der PCV13-Impfung enthalten waren
  • zeitlich parallel kam es zu einer deutlichen Zunahme anderer Pneumokokken-Serotypen ("replacement")

Und noch ein Muster ist zunehmend üblich: die im Abstract der Studie behauptete (und von vielen Medien begeistert zitierte)  signifikante Reduzierung der Krankheitslast durch Pneumokokken-Meningitiden durch die Impfung glauben die Autoren sich im Text der Studie selber nicht. Sie weisen ausdrücklich darauf hin, dass

  • die Erfassungszahlen durch das Netzwerk keine Berechnung von Häufigkeiten/Inzidenzen (etwa pro 100.000 Kinder und Jahr) erlauben
  • der ausgeprägte Rückgang der Fallzahlen nach der Einführung der Impfstoffe von einem Anstieg der Fälle durch nicht in den Impfstoffen enthaltenen Serotypen gefolgt worden sei
  • für den Rückgang in absoluten Fallzahlen über einen Zeitraum von mehr als 30 Jahren auch der demographische Wandel in Mexiko mit einer sinkenden Geburtenrate und damit absolut weniger Unter 5-Jährigen (mit) verantwortlich sein könnte.